Anrührender „Giro di Duggi“ : Radtour dreier Sportlergenerationen fährt über 3000 EURO ein

Ihren Helm nahmen die Radsportler fürs stille Gedenken an "Duggis" letzter Ruhestätte ab.
Ein Großteil der Familie Gutknecht war gekommen und Mutter Hedwig schickte die Radfahren mit Glocke auf die Strecke.

 Der vergangene Sonntag stand für den SV Marienstein und insbesondere für die Traithlonabteilung ganz im Zeichen des "Giro di Duggi" – eine bestens organisierte, gelungene und gut angenommene Veranstaltung. Die Vorstandschaft des SV Marienstein bedankt sich herzlichst bei allen Teilnehmern und Spendern und natürlich bei den Organisatoren rund um die Familie Vogel. Es hat uns zudem sehr gefreut, gemeinsam mit der Familie Gutknecht an unseren "Duggi" denken zu dürfen. Für den EK hat Sepp Vogel die Veranstaltung in bewährter Weise treffend zusammengefasst (siehe nachfolgenden Bericht). Bilder von der Rundfahrt gibt es zudem auf der Galerieseite.

 Marienstein (voj) Der Vorstadtverein SV Marienstein (SVM), seine Triathleten und auch Familie Gutknecht sind dankbar und glücklich über den positiven Verlauf des Giro di Duggi. Ein Erfolg, der weit über die gespendeten gut 3000 EURO für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) hinausgeht.

Der SVM hat in Sachen Ausdauersport in den letzten Jahrzehnten schon viele Höhepunkte erlebt. Eine ausgetragene Europameisterschaft, einen Deutschen Jugendmeister, einen Eichstätter Triathlon mit 1000 Teilnehmern, die erste Stützpunktschule Bayerns in dieser Sportart und manche Highlights mehr. Auch der "Giro di Duggi" wird in Zukunft als ein solcher Höhepunkt der Ausdauersportgeschichte des SVM genannt werden. Dies sicherlich nicht in leistungssportlicher Hinsicht, aber als unvergessliches und vereinendes Erlebnis.

Die Triathleten um Abteilungsleiter Thomas Knott und Hauptorganisator Franz Vogel, hatten seitens der Vorstandschaft volle Unterstützung. Und alle staunten nicht schlecht, als sich fast hundert Sportler einfanden. Darunter Triathleten aller Generationen seit dem 1. Eichstätter Triathlon 1984. Selbst der heute über siebzigjährige Wolfgang Schimmel, der als einer der bayerischen Triathlon Pioniere den legendären Wettkampf damals ins Leben gerufen hatte, fuhr eine Runde mit, genauso wie einige der top tens von 1984, wie Hansi Neumeyer, Rudi und Geli Faßl sowie die Damensiegerin Hannelore Kruse (verh. Vogel).

Aber auch alle anderen Generationen fanden sich ein und kamen extra von München (Andy Bruckschlögl, Bay. Vizemeister Jugend 2005) oder Erlangen (Christopher Weiß, Bay. Jugendmeister 2002). Und auch die heutige „Elite“ um Julian Sterner und Gabriel Bauernfeind, die leider für höherklassige Vereine starten, gaben sich die Ehre. Das Landesliga-Team der Männer und die Bayernligastarterinnen des SVM fuhren natürlich auch. Aber auch die Mountainbiker und Alpenüberquerer der Region sowie bekannte Läufer, um Dieter Gesell und Herbert Vetter traten für den guten Zweck in die Pedale und absolvierten mindestens eine 40-Km-Runde. Weiterhin nahmen zahlreiche Gäste aus der Region, wie das Sport-Heller-Team aus Kipfenberg teil.

Ultraläufer „Zaggi“ Ziegelmeier ließ es sich nicht nehmen, die Runde zu laufen. „Das war ich Duggi schuldig“ sagte er anschließend.

Schon Arnulf Neumeyer, der wie Bürgermeister Gerhard Nieberle die Teilnehmer begrüßte, vermutete, dass wohl der Verstorbene und ehemalige Italienfan Wolfgang „Duggi“ Gutknecht ein bisschen mit für den azurblauen Himmel sorgte, der natürlich zum Erfolg der Radausfahrt beitrug. Auch Bruder Bernd-Uwe führte in die Veranstaltung ein und betonte, wie sehr dieser Giro im Sinne seines Bruders sein muss. Mutter Hedwig Gutknecht schickte schließlich mit Kuhglocke die drei Startgruppen auf die Runde. Auch wenn der erste Todestag eigentlich ein trauriger Anlass war, so wurde er in jeder Beziehung zu einem anrührenden und herzlichen Treffen, das sich im Sportheim fortsetzte. Dieses positive Gefühl muss sich auch auf die Spendenfreudigkeit ausgewirkt haben, denn bereits kurz nach der Veranstaltung stand fest, dass man dank der Großzügigkeit der Sponsoren und vor allem der Aktiven über 3000 EURO für die DKMS eingesammelt hatte.

Ein Vertreter der DKMS, ein Solnhofener Knochenmarkspender, dessen genetischer Zwilling aus USA stammte, berichtete zum Schluss der Veranstaltung noch aus eigener Erfahrung über den Ablauf seiner Stammzellenspende im Jahr 2005. Das für ihn – trotz der damit verbundenen Schmerzen und zeitweisen Beeinträchtigungen – verbundene Glücksgefühl hält bis heute an. Er war sich jedoch mit Spender Bernd-Uwe Gutknecht, der für seinen Bruder spenden konnte, einig, dass eine umfangreiche Aufklärung und Information bereits bei der Typisierung erfolgen sollte. „Nur mit dem Picks, wie es die Werbung verspricht, ist es nicht getan!“. Rund achtzig solcher Typisierung können nun durch den „Giro di Duggi“ finanziert werden.

 

 

Klaus Dorsch
Verfasser:
Klaus Dorsch
Datum:
Dienstag, 18. Oktober 2016 um 16:33
Kategorien:
Triathlon, Verein